Welche neuen Ideen und Möglichkeiten gibt es für ein ökologisch und sozial nachhaltiges Event? Was setzen Veranstalter bereits in der Praxis um?
Das Thema Nachhaltigkeit bei Events ist bereits seit vielen Jahren ein wichtiges Thema für die Veranstaltungsbranche (siehe Event-Trends 2020 – 5. Nachhaltigkeit). Neben wirtschaftlichen Zielen stellen sich immer mehr Veranstalter die Frage, wie eine Veranstaltung gleichzeitig sozial und ökologisch nachhaltig durchgeführt werden kann. Für ein nachhaltiges Event gibt es aktuell zahlreiche neue Ideen und Möglichkeiten – unter anderem von doo und unserem Partner Treedom. In diesem Beitrag finden Sie einige praktische Ideen, konkrete Maßnahmen sowie ein Praxisbeispiel der Allianz Deutschland AG.
doo Reporting zur Berechnung des Event-CO2-Verbrauchs
Mit dem doo Reporting Modul stehen doo Kunden jederzeit individuelle Auswertungen zu ihren Veranstaltungen bereit. So können neben den wichtigsten Kennzahlen beispielsweise die CO2-Verbrauchswerte pro Teilnehmer, pro Event oder eventübergreifend pro Jahr berechnet werden. Der Veranstalter nutzt diese Zahlen dann, um z.B. CO2-Ausgleichszahlungen zu veranlassen.
Ideen: Ökologisch nachhaltiges Event
Ein Event kann jedoch schon im Voraus ökologisch nachhaltiger gestaltet werden. Beispiele sind:
– Digitale papierlose Event-Kommunikation
– Nachhaltig produzierte Badges
– Integrierte ÖPNV-Fahrkarte in das Event-Ticket
– Wiederverwendbares Equipment (Technik, Mobiliar und Ausrüstung für Messestände, etc.)
– Müllvermeidung & Recycling
– Bezug von ökologischem Strom
– …
Für ökologische und soziale Aspekte hat unser Partner Treedom einige neue eventspezifische Ideen entwickelt (siehe unten: „Wie nutzen Veranstalter Treedom?“).
Wie funktioniert Treedom?
Mit dem vom Veranstalter finanzierten Baum für den Teilnehmer werden zunächst Setzlinge in einer Baumschule von Hand herangezogen. Ausgesuchte Kleinbauern im globalen Süden werden von Treedom geschult und pflanzen die Setzlinge anschließend auf ihrem eigenen Grund und profitieren somit von den ökologischen und sozialen Benefits, die die Bäume bringen. Dazu gehören die Unterstützung im Kampf gegen Bodenerosion und Wüstenausbreitung, zusätzliche Nahrungsmittelsicherheit und eine weitere Einkommensquelle, denn der Ertrag kann auf den lokalen Märkten verkauft werden.
Für den User bzw. Event-Teilnehmer bietet Treedom ebenfalls einiges an: Jeder Baum wird mit Geodaten versehen und fotografiert, sobald er beim Kleinbauern auf dem Grundstück steht. Über ein individuelles digitales Baumprofil folgen regelmäßige Updates zu dem Projekt, in dem der Baum wächst. Damit entsteht nicht nur Transparenz, sondern auch eine Beziehung zu jedem Baum.
Wie nutzen Veranstalter Treedom für ihr nachhaltiges Event?
Diese Möglichkeiten bietet Treedom einem Veranstalter für ein nachhaltiges Event:
1. Ein Baum als innovatives und nachhaltiges Give-Away
Bei einer Vielzahl von Veranstaltungen gibt es zudem kleine Give-Aways für Besucher, die sie später an das Event oder den Veranstalter erinnern sollen. Häufig sind diese kleinen Geschenke aber nicht besonders hochwertig oder individuell gestaltet, sodass sie schnell entsorgt werden – oft auch ohne, dass sie der Teilnehmer überhaupt genauer betrachtet hat. In diesem Fall sind die Give-Aways also weder für den Veranstalter noch den Teilnehmer ein Gewinn.
In diesem Fall kann ein Veranstalter nun einen eigenen Baum an jeden Teilnehmer verschenken, der die Entwicklung vom Setzling zum früchtetragenden Baum digital mitverfolgen kann.
Der Vorteil für den Veranstalter: Bei jedem Update zur Entwicklung des Baums (wird ca. alle 2 Monate per E-Mail verschickt) erinnert sich der Teilnehmer jedes Mal an das vergangene Event bzw. den Veranstalter. Es handelt sich also um ein einzigartiges, langjähriges und vor allem nachhaltiges Give-Away.
2. Soziales und ökologisches Engagement
Veranstalter können ebenso für das eigene Unternehmen eigene Bäume pflanzen lassen. Dazu wird ein separates Firmenprofil auf Treedom angelegt. Hier sehen Mitarbeiter und Kunden jederzeit, wie viele Bäume gepflanzt wurden bzw. in welchen Ländern diese neuen „Wälder“ bereits entstanden sind. Da es sich bei Treedom nicht um eine reine Baumpflanzung handelt, sondern gleichzeitig die lokale Bevölkerung unterstützt wird („Hilfe zur Selbsthilfe“), unterstützt der Veranstalter also ein ökologisches und gleichzeitig soziales Projekt, was er zur Image-Pflege auch in der Event- und Unternehmens-Kommunikation unterbringen kann.
3. Individuelle Baumpflanzung bei der Event-Registrierung
Eine weitere Möglichkeit ist, dass ein Teilnehmer bereits während seiner Event-Registrierung über doo selbst einen oder mehrere Bäume pflanzen kann. Dazu wählt er bei der Anmeldung einfach den gewünschten Baum (z.B. Orange, Kakao, Kaffee, etc.) als Zusatzprodukt aus und der jeweilige Preis wird zum finalen Ticketpreis hinzugerechnet. Im Anschluss erhält der Teilnehmer automatisch seinen eigenen Zugang zum Baumprofil auf Treedom. Der Teilnehmer kann dabei selbst entscheiden, ob er den Baumkauf als eine Art Event-CO2-Kompensation sieht oder ob er einfach gerne ein nachhaltiges Projekt unterstützen möchte. Der Veranstalter muss lediglich das Zusatzangebot hinzufügen und z.B. über die vorherige Event-Kommunikation oder einen Link in der Registrierungsmaske über das Projekt informieren.
Praxisbeispiel: Allianz schenkt Event-Teilnehmern einen Treedom Baum
Treedom’s Partner, die Allianz Deutschland AG, beschenkte die Teilnehmer Ihrer Events mit einem Treedom Baum. Damit wurde eine klare Botschaft des Unternehmens vermittelt, die Teilnehmer aktiv mit an Bord genommen und gleichzeitig unter anderem das anfallende Co2 des Events kompensiert. Das Beste daran: für jeden ist das Engagement dank einer digitalen Brücke transparent nachzuvollziehen – nämlich über die Unternehmensseite der Allianz auf Treedom. Jeder einzelne Baum ist darüber digital abgebildet, wodurch die Geschichte des Baumes mitverfolgt werden kann.
Treedom: Entstehung und Hintergründe
Treedom ist ein Social Business mit Sitz in München und Florenz, das sich auf Baumpflanzungen im globalen Süden spezialisiert hat.
Als die Gründer Tommaso Speroni und Federico Garcea vor 2010 geschäftlich in Kamerun unterwegs waren, haben sie vor Ort die Auswirkungen illegaler Abholzung gesehen. Dass Abholzung schlecht für die Umwelt ist, wissen wir alle und auch vor 11 Jahren war uns dies ein Begriff. Was es allerdings für Folgen für die Menschen vor Ort haben kann – z.B. Klimaflucht, Bodenerosion, Wüstenausbreitung, nicht nutzbare Böden – das war den Beiden, als auch vielen Menschen überall auf der Welt – damals als auch heute – nicht klar. Beeindruckt von dem, was sie in Afrika gesehen haben, machten sich die beiden Mittzwanziger wieder auf den Heimweg nach Florenz.
Zur gleichen Zeit war das Browserspiel FarmVille mit 83 Millionen Usern global beliebt. Hier kümmert sich der Spieler online um digitale Farmen. Auch Federico und Tommaso waren unter den Spielern, die sich um Schafe, Bäume und Kornfelder bemühten, um den größten und ertragreichsten Bauernhof zu erspielen. Als Federico beim Zücken der Kreditkarte dann Bäume im Wert von $150 pflanzte, hielten die beiden kurz inne: „Wenn es möglich ist, dass Menschen auf der ganzen Welt begeistert Geld für digitale Bäume ausgeben, gibt es dann nicht auch einen Weg, diese Bäume auch real zu pflanzen, wo sie am meisten gebraucht werden?“ Und so war Treedom geboren.
Die Idee ist seit knapp 11 Jahren unverändert: Menschen sollen mit Spiel und Spaß an die Thematik der globalen Erwärmung, des Klimawandels und des sozialen Impacts dieser Phänomene herangeführt werden. Und Bäume sollen gepflanzt werden, wo sie gebraucht werden.
Fazit: Nachhaltiges Event
Nachdem die Corona-Krise die Event-Branche in eine Art Schockstarre versetzt hat, sind Bemühungen um ein nachhaltiges Event etwas in den Hintergrund geraten. Die neuen digitalen Projekte sowie Hoffnung auf eine baldige Wiederkehr von zahlreichen Live-Veranstaltungen werden das Thema aber wieder in den Vordergrund rücken. Spätestens dann sollten sich Veranstalter wieder Gedanken um eine nachhaltige Gestaltung Ihrer Events machen. Abgesehen von der Unterstützung von sozialen und ökologischen Projekten wie Treedom, können sich Veranstalter jederzeit auch bei den Experten von doo informieren, wie sie ihre Veranstaltungen langfristig erfolgreich und für die Zukunft nachhaltig gestalten.